Künstliche Intelligenz ist die entscheidende Hochrisikotechnologie des 21. Jahrhunderts.
Weil sie nicht nur eine schwer kontrollierbare und tiefgreifende Disruption aller Lebensverhältnisse in Wirtschaft und Gesellschaft bewirkt, sondern auch Demokratie und die Selbstbestimmung des Menschen herausfordert.
Durch ihre rasante Entwicklung, aber auch durch die Behauptung der Überlegenheit über das menschliche Denken, zielt sie direkt auf das Vermögen, das Selbstbestimmung und Freiheit überhaupt erst ermöglicht:
Die menschliche Vernunft.
Algorithmen, die sich selbstlernend verändern und ihre Ziele eigenständig erreichen, treffen schon heute viele Entscheidungen: Sie bewegen in Millisekunden Finanzströme, entscheiden über Kredite, darüber, welche Nachrichten wir sehen, schreiben selbsttätig journalistische Texte, entwickeln neue Medikamente, steuern selbstfahrende Autos und Waffen. Die Frage, welche Richtung diese Technologie nehmen wird, ob sie dem Menschen dient oder ihn entmündigt, ist offen.
Fest steht allein, dass heute schon darüber entschieden wird. Und dass diese Entscheidungen maßgeblichen Einfluss auf unsere Zukunft haben werden. Deshalb ist die Regulierung Künstlicher Intelligenz die zentrale politische Aufgabe unserer Zeit. Matthias Pfeffer geb. 1961, freier TV-Journalist, Produzent und Philosoph, war 20 Jahre lang Geschäftsführer und Chefredakteur von FOCUS TV, hat zahllose TV-Formate entwickelt und produziert. Zu seinen Publikationen gehört neben „Prinzip Mensch. Macht, Freiheit und Demokratie im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz" (2020, mit Paul Nemitz), das auf die Shortlist Das Politische Buch 2020 der Friedrich-Ebert-Stiftung kam, sein Buch "Menschliches Denken und Künstliche Intelligenz. Eine Aufforderung". Pfeffer ist im Mai 2022 Visiting Professor an der Universität Bergamo in Departement Letters, Philosophy, Communication zum Thema "Epistemology of Artificial Intelligence". Stiftung Demokratie Saarland - Damit unsere Demokratie lebendig bleibt!